Swister Turm in Weilerswist
Der Swister Turm ist ein Überrest der alten Pfarr- und Wallfahrtskirche des untergegangenen Dorfes Swist auf dem Swisterberg (erbaut ca. 1100-1125). Fundamentreste des Kirchenschiffes werden dem 9. Jahrhundert zugeschrieben. Archäologische Funde aus der Römerzeit deuten auf die Errichtung der ersten christlichen Kirche über einem römischen Heiligtum hin. 1828/1830 wurde das Kirchenschiff wegen Baufälligkeit abgerissen, 1854 wurde dann der Turm wieder als Betraum hergerichtet. Nachdem im Jahr 2002 die Pfarrgemeinde Eigentümerin wurde, gründete sich der Verein "Swister Turm e. V.", mit dessen Hilfe der Turm seit Juli 2006 wieder in neuem Glanz erstrahlt.
Internetseite des Vereins "Swister Turm e.V."
Pfarrkirche Hl. Kreuz Vernich
Seit dem Mittelalter gab es in Vernich die St.-Nikolaus-Kapelle, die erstmals im Liber valoris um 1308 erwähnt wurde und dann wieder in der Urkunde von 1342. Um 1510 hat der Großvernicher Burgherr Reinhart Brent von Vernich der Kapelle einen Chor anfügen lasssen. Als die Burgherrenfamilie von Orsbeck anderthalb Jahrhunderte später für die beiden ältesten Söhne Damian Emmerich und Johann Hugo eine Pfarrpfründe begründen wollte, betrieb sie die Erhebung der Kapelle zur Pfarrkirche für den Ortsteil Großvernich. Sie erfolgte zu Pfingsten 1658 unter Zuweisung der neuen Pfarrei an das Landdekanat Zülpich; die beiden anderen Ortsteile verblieben bei Weilerswist in der Ahrgauer Christianität bis 1808.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts erwies sich immer mehr, dass das alte St.-Nikolaus-Kirchlein nicht mehr den Anforderungen entsprach. Johann Hugo Freiherr von Orsbeck, Kurfürst und Erzbischof von Trier, stellte 1710 die Gelder für den Neubau einer Kirche zur Verfügung. Aber er erlebte den Neubau nicht mehr; er verstarb am 6. Januar 1711. Sein Neffe und Erbe in Vernich, Karl Kaspar Freiherr von Metternich-Müllenark, ließ 1722 das Kirchlein niederlegen und das jetzige Bauwerk an gleicher Stelle beginnen.
Das Gotteshaus wurde Ende April 1725 in Benutzung genommen und am 28. September 1732 auf den Titel "Unbefleckte Empfängnis der Allerseligsten Jungfrau Maria" konsekriert. Nachweislich seit 1857 erscheint als Titel der Kirche "Kreuzauffindung", und nach der Streichung dieses Festes aus dem kirchlichen Kalender "Heilig Kreuz". Die Kirche besitzt ein hölzernes Albertus-Magnus-Kruzifixus von 1248. Dieses ist kunsthistorisch nur mit wenigen Großkreuzen vergleichbar.
Wasserburg Kühlseggen in Weilerswist
Bei Weilerswist, zwischen dem Fluss Swist und Erft, liegt auf einem hohen Hügel die Wasserburg Kühlseggen. Es handelt sich um eine als Privathaus umgebaute Wasserburg mit großer Vorburg, deren Anfänge im 15./16. Jahrhundert liegen. Bis 1962 war die Wasserburg nicht bewohnt und ihre Gebäude verfielen zusehends. Dann wurden diese umfassend renoviert und wieder aufgebaut, um sie als privaten Wohnsitz zu nutzen. Die privat bewohnten Gebäude, zu denen eine landwirtschaftlich genutzte Vorburg gehört, stammen im wesentlichen aus dem 16./17. Jahrhundert. Bis weit in das 19. Jahrhundert standen die Gebäude der Burganlage auf zwei Inseln: einer hoch aufgeschütteten mit dem Herrenhaus und einer zweiten Insel, auf der die Vorburg stand. Das Aussehen der ersten Burganlage ist heutzutage nicht mehr nachvollziehbar. Historiker vermuten aber, dass es sich dabei möglicherweise um eine Motte mit Wohnturm auf der Hauptinsel gehandelt haben könnte. Der Burg angeschlossen ist ein großer landwirtschaftlicher Betrieb. Es ist eine sehr schöne Burg mit einem wundervollen Burggarten.
Burg Bodenheim
Die Burg Bodenheim ist der älteste und einzige noch erhaltene Adelssitz der ehemaligen Herrschaft Kerpen-Lommersum. Sie liegt im gleichnamigen Ort Bodenheim. Die Ursprünge der Burg liegen im Dunklen, doch mit der urkundlichen Erwähnung eines gewissen Eigils um das Jahr 950 gibt es erste Hinweise auf ein adliges Anwesen in Bodenheim. Es kann davon ausgegangen werden, dass es sich dabei um eine Motte handelte. Um 1350 ist dann im Lehenverzeichnis schon von einem castrum die Rede, was beweist, dass es sich zu dieser Zeit bereits um eine zweiteilige, in Vor- und Hauptburg getrennte Wasserburg handelte. Dieser Grundriss ist bis heute noch erhalten. Eine Urkarte von 1812 zeigt, dass Bodenheim eine zweiteilige, in Vor- und Hauptburg getrennte Wasserburg war, und damit den heute noch existierenden Grundriss damals schon aufwies. In französischer Zeit (1794-1815) war das Anwesen jedoch unbewohnt und verfiel bald sehr, da Regen und Sturm ihm schwere Schäden zufügten. Daher erwogen die Eigentümer um 1815 einen Neubau. Da ein solcher Neubau aber wohl wesentlich teurer ausgefallen wäre als eine Restaurierung entschlossen die Eigentümerinnen sich zur Wiederherstellung des Altbaus. In den 1980er Jahren begann mit der Instandsetzung der Dächer die bisher letzte Bauphase der Burg. Anschließend wurde das Äußere des Herrenhauses renoviert und mit einem gelblichen Putz versehen. Zu Beginn der 1990er Jahre wurde dann das Innere saniert und in drei Wohnungen aufgeteilt. Insbesondere im Ostflügel waren dafür – teilweise aus statischen Gründen – Änderungen der Raumaufteilung nötig. Die ehemalige Hauskapelle hingegen ist nicht mehr erhalten. Auch der Wassergraben ist seit einigen Jahren trocken und von einer östlichen Zufahrt unterbrochen. Burg Bodenheim befindet sich in Privatbesitz und wird bewohnt. Eine Innenbesichtigung ist daher nicht möglich. Außerhalb des ehemaligen Wassergrabens kann sie, beispielsweise vom Erft-Radweg aus, von Außen besichtigt werden.
Informationen zur Burg Bodenheim
Burg Klein-Vernich
Die beiden Burgen Groß- und Kleinvernich sind Nachfolger des viel älteren und bedeutenderen Edelherrensitzes Vernich. Dieser lag südlich des heutigen Ortes Großvernich am östlichen Erftufer. Heute erscheint Kleinvernich als einfache vierflügelige Hofanlage mit umlaufendem Wassergraben, eine sogenannte Hofesfeste ohne ritterlichen Status in der Vergangenheit. Eine Vorburg hat es wohl auch in Kleinvernich gegeben, wenn man der alten Zeichnung glauben kann: Ein freistehender, strohgedeckter Wirtschaftsflügel seitlich des Herrenhauses war in vergleichbar schlechtem Zustand dargestellt und wurde als Rest eines dreiflügeligen Hofes gewertet; Grundlage des heutigen Hofes. Nachdem Anfang des 18. Jahrhunderts die spätgotische Kleinburg rettungslos verfallen war, erbaute man danach eine vollständig neue Hofesfeste. Diese verweist nur noch durch den umlaufenden Wassergraben und das wappengeschmückte, in Stein gehauene Hauptportal auf ihre ritterliche Vergangenheit.
Spanisches Rathaus in Lommersum
An die habsburgische Zeit in Lommersum erinnert heute noch das sogenannte "spanische Rathaus". Es ist ein einstöckiger, längs-rechteckiger Barockbau mit drei ungegliederten Fensterachsen und Wappenkartusche über dem Eingangsportal. Name und Stil erinnern an den weitaus kunstvolleren "Spanischen Bau", der um 1605 bis 1616 vor der Westseite des Kölner Rathauses errichtet wurde. Im „spanischen Rathaus“ fanden ab 1622, dem Beginn der spanischen Geschichte Lommersums, die Sitzungen der Spanischen Liga statt.
Burg Metternich
Die Wasserburg in Metternich wurde spätestens im 13. Jahrhundert erbaut. Im Jahre 1316 wird erstmals ein Geschlecht erwähnt, das den Namen Metternich trug und als Wappen den Löwen führte. Ihre jetzige Gestalt erhielt die Burg im 17. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert wurde sie durchgreifend renoviert. Von den ursprünglichen Vorburgen wurde leider nichts mehr erhalten; anstelle dieser wurde 1885 der heutige vierflügelige Gutshof neu erbaut.
Nachdem die Burg immer wieder ihren Besitzer wechselte, ging sie 1895 in den Besitz des königlichen Kammerherrn Edmund Freiherr Spies von Büllesheim über, dessen Familie die Burg bis heute bewohnt. Auf Burg Metternich wurde Anfang des 19.Jahrhunderts der Gesellschaftsvertrag der Firma Friedrich Krupp zu Essen geschlossen und zwischen 1754 und 1827 hat dort Heinrich Gottfried Wilhelm Daniels den Code Zivil ins Deutsche übersetzt – und so den Grundstein für das rheinische Zivilgesetz gelegt.
Bahnhof Weilerswist
Der unter Denkmalschutz stehende Bahnhof Weilerswist ist in seiner Bausubstanz datiert auf das Jahr 1875.
Nach seiner Komplettsanierung in den vergangenen Jahren beherbergt er heute neben gut geschnittenen Wohnungen in den Obergeschossen eine attraktive Gastronomie im Bereich der alten Wartehalle sowie eine RVK-Regionalverkehr Köln GmbH- Service-Station.